Verhältnis zum Löschzug Niederalm
Ab 1968 fand wieder eine Annäherung zwischen den beiden Zügen statt, und es findet nun jedes Jahr gemeinsam in einem anderen Ortsteil das Florianifest statt. Klar getrennt blieben jedoch die Kassen und die Fahnen der beiden Züge. Auch die Anifer Feuerwehrmusik agiert wieder in Feuerwehruniform in bei-den Ortsteilen.
Seit einigen Jahren, vorgeschrieben durch das Landesfeuerwehrgesetz, besteht der Ortsfeuerwehrrat, dem z.Zt. 5 Kameraden aus Anif und 5 Kameraden aus Niederalm angehören.
Durch diesen Ortsfeuerwehrrat, der vom jeweiligen Ortsfeuerwehrkomman-danten geleitet wird, wurde die Zusammenarbeit zwischen Anif und Niederalm wieder sehr gut. Es gäbe noch viele Namen zu nennen, viele Ereignisse und Geschichten über die Feuerwehr und deren Einsätze und Übungen zu erzählen, aber es wurde hier, aus den zur Verfügung stehenden Unterlagen versucht, einen kurzen Rückblick über die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr, die ja ein Teil unseres Dorfes Anif ist, zu geben.
Die Feuerwehrmusik
Nicht uninteressant ist die Tatsache, dass die Ortsmusikkapelle von Anif seit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Anif im Jahre 1881 zugleich Feuerwehrmusik ist.
Zum Verhältnis der Züge Anif und Niederalm zueinander ist festzustellen, dass sie sich im Laufe der Jahrzehnte zu relativ eigenständigen Verbänden entwickelt haben. Bis zum Jahr 1951 gab es gemeinsame Florianifeiern in der Pfarrkirche Anif. Es bestand auch eine gemeinsame Kameradschaftskassa die in Anif deponiert war. Der Vorschlag der Niederalmer, in ihrer eigenen Pfarrkirche im Turnus auch Florianifeiern abzuhalten, fand bei den Anifern keine Gegenliebe,
was die Niederalmer dazu veranlasste, eine Trennung der Kame-radschaftskassa und eine gewisse Eiszeit einzuführen. Die Niederalmer weihten im Oktober 1951 ihre eigene neue Fahne und hielten bis zum Jahre 1968 ohne Anifer ihre eigene Florianifeier ab. Als Vereinsmusik fungierte dabei die Musikkapelle von Grödig.
Brände in Anif
Beim Blick in die Chronik der Brände in Anif fällt natürlich das schon vorgangs erwähnte Schadensfeuer aus dem Jahre 1867 ins Auge.
Die Salzburger Zeitung vom 24.04.1867 schreibt dazu:
Salzburger Zeitung Nr. 93, Mittwoch, 24. April 1867. Tagesneuigkeiten. Salz-burg, 24. April. Heute nachts halb zwei Uhr signalisierte ein Kanonenschuss der Festung einen Brand auf dem Lande. Es war in dem in der Mitte der Ort-schaft Anif gelegenen sog. Gallengut (Nr. 47), dem Bauern Georg Lackner ge-hörig, Feuer ausgebrochen, welches rasch um sich griff und in kürzester Zeit noch drei andere Bauernhäuser samt dem Ökonomiegebäude und das große Wirtshaus größtenteils in Asche legte. Georg Lackner sind nebst seinen Fahr-nissen auch 5 Kühe und 2 Ochsen verbrannt.
Das Feuer brach zwischen 1 und 2 Uhr in der an den Stall angebauten Streuhütte des Georg Lackner (Gal-lenbauer) aus, zerstörte sämtliche Baulichkeiten gänzlich. Von hier aus ver-breitete sich die Flamme, die Häuser Nr. 46 des Matthias Schnell (Dichtlbau-er), Nr. 49 des unteren Wirtes Johann Friesacher, Nr. 50 des Johann Pickler (Kernbauer) ergreifend und vollständig einäschernd. Die Feuerwehr- und Spritzenmannschaften aus Grödig, Hellbrunn, Morzg, Kaltenhausen, Nieder-alm und Salzburg leisteten große Hilfe. Es nimmt vielleicht Wunder, die Hallei-ner Spritze nicht angeführt zu sehen, allein dieselbe hatte, vom Scheine ver-führet, ihre Fahrt am rechten Salzachufer gemacht und konnte also nicht mehr rechtzeitig eintreffen. Ein gefährliches Feuer bedrohte dann auch 1880 unseren Ort und in der Salz-burger-Chronik ist zu lesen:
Salzburger-Chronik Nr. 153, Dienstag, 21. Dez. 1880. Kronland Salzburg. A-nif, 20. Dezember. (Brandunglück) Heute früh weckte abermals Sturmgeläute in vier Ortschaften Anif, Grödig, Niederalm, St. Leonhard, die Landbewohner aus dem Schlafe. Eine Feuersäule machte allen die Unglücksstätte kund. Die Schritte wandten sich nach Anif. Jeder Hilfsbereite verdoppelte seine Schritte, denn das wütende Element hatte sich bereits und es schien, als ob das halbe Dorf in Flammen stünde.
Es war 1/2 2 Uhr, als die Sturmglocke ertönte, und um 2 Uhr war das große Ökonomie- und Wohngebäude des Johann Friesacher in hellen Flammen. An eine Rettung war schwer zu denken, jedermann bemühte sich, den Brand zu lokalisieren. Vier Häuser in nächster Nähe standen in großer Gefahr. Von sie-ben Ortschaften waren die dienstfertigen Nachbarn herbeigeeilt, von Aigen, Elsbethen, Morzg, Kaltenhausen, Hellbrunn, Grödig, Niederalm. Um 1/2 4 Uhr erschien die löbliche Feuerwehrabteilung von Salzburg, welche die Elemente mit kräftiger Hand dämpfte. Gott beschützte Anif noch sehr, denn es herrschte volle Windstille.
Bei Wind hätte sich gewiss das Unglück von 1867 wiederholt. Es liegt diesmal ein Verbrechen vor. Jedermann spricht hier, es sei nur einer bösen Hand dieses Unheil zuzuschreiben. Der Besitzer (Johann Friesacher) ist ein vorsichtiger Mann. Er besichtigt alle Tage vor dem Schlafen die Türen, Lokale und Stallungen. Er nimmt nach eigener Aussage kein Licht, er raucht weder Tabak noch Zigarre, so dass man sagen könnte, es sei glimmende Asche abgefallen und habe Feuer gefangen. Es war niemand im Stalle zum Schlafen, wie es ländlich Brauch ist, dass Fuhrknechte auf dem Heu liegen. Es hat niemand im Anbau, wo das Feuer ausbrach, etwas zu tun oder holen, das Ökonomiegebäude steht isoliert und hat das Feuer vom Anbau empfangen. Es ist nur zu denken, es habe sich jemand einsperren lassen, habe ferner gezün-det und dann sich durchs Fenster entfernt.
Sollte dies wahr sein, so möge durch die Vorsehung der boshafte entdeckt werden, dass er durch irdische Gerechtigkeit unschädlich gemacht werde!
Ein Jahr später, wieder Großalarm in Anif und wieder stand in der Salzburger Zeitung zu lesen:
Salzburger Zeitung Nr. 88, Dienstag, 19. April 1881 Schadenfeuer. Gestern Nacht, 10 Uhr war eine starke Röte in der Richtung von Hallein bemerkbar. Es brannten die zum Dorfe Anif gehörenden Anwesen des Lackner- und Garte-nauerbauern ab. Viele Spritzen der benachbarten Gemeinden waren am Brandplatz tätig und verhinderten das Weitergreifen des Feuers. Beim Lö-schen stürzte der Maurergehilfe Matthias Firk aus Kleingmain vom Hausdache des Schüßlingbauern auf die Straße und hat sich dabei eine glücklicherweise nur leichte Verletzung zugezogen.
Am 21. April 1901 hat es dort, wo sich heute die Moysche Gutsverwaltung befindet, gebrannt. Die Feuerwehr von Anif, Grödig und Niederalm sowie freiwil-lige Helfer aus dem Dorf standen drei Tage und drei Nächte im Einsatz.
Graf Moy ordnete an, dass den Hilfswilligen alles Gewünschte an Essen und Trinken zur Verfügung gestellt werde, was zur Folge hatte, dass sich auch zahlreiche Schaulustige an der Labung beteiligten und so manch einer soll,
so erzählt man sich heute noch in Anif, mit Kränzen von Würsten nach Hause gekommen sein.
Bis 1971 sind in unseren Büchern keine Großbrände in Anif verzeichnet.
Feuerteufel
Jedoch im Herbst 1971 ging im Flachgau ein Pyromane um, der höchstwahr-scheinlich auch für mehrere Brände in Anif verantwortlich war. In der Nacht zum 5. November wurde das Anwesen des Landwirtes Johann Lenz in Brand gesteckt. Das Objekt stand beim Eintreffen der Feuerwehren bereits in Flam-men und konnte nicht mehr gerettet werden. Die Gefahr für den Wohntrakt und vor allem für eine Reihe benachbarter Objekte war sehr groß, konnte aber dank des Einsatzes von 120 Wehrmännern aus Anif, Niederalm, Grödig, Fürstenbrunn, Gnigl, Itzling und der Berufsfeuerwehr Salzburg gebannt werden.
Der Brand erregte großes Aufsehen und nahezu alle Anifer waren auf den Beinen. Gendarmerie und Polizei überprüfen mehrere Verdächtige, konnten aber keinen Täter feststellen. Drei Tage später erreichte die Zentrale der Berufsfeuerwehr in Salzburg ein anonymer Anruf, der eine Brandstiftung beim Gartenauer ankündigte. Auf Grund des Anrufes wurden in Anif nächtliche Brandwachen aufgestellt. Der Gartenauerhof (Ortsfeuerwehrkommandant Wieser) wurde von 20 Mann bewacht.
Eine Woche später schlug der Feuerteufel trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen wieder zu. Zwei Mann der Brandwache bemerkten am 16. November um 3:30 Uhr während eines Streifenganges den Brand in einem baufälligen, unbe-wohnten Bauernhaus in Anif.
Der Wirtschaftstrakt des Objektes konnte trotz raschen Eingreifens der Orts-feuerwehr und der umliegenden Feuerwehren nicht gerettet werden, die Großfahndung nach dem Brandstifter verlief wieder negativ. Auf dieses Ereignis hin wurde die zivilen Brandwachen in Anif, Niederalm und Neu-Anif verdoppelt.
In den letzten Jahren haben die technischen Einsätze gegenüber den Brand-einsätzen überwogen. An Großbränden der letzten Jahre ist besonders der Brand beim Madlbauer im Ortszentrum am 04.09.1985, sowie das Großfeuer beim Lonabauer, (heute Wohn- und Geschäftshaus von Alois Schnöll)
gegen-über der Gemeinde am 10.09.1989, und der Großbrand beim Kastnerbauer (gegenüber der Kirche) am 9.8.1999 zu nennen.